Mittwoch, 22. April 2009

Mutter erschießt in US-Schießstand ihren Sohn. In Gottes Auftrag oder vom Teufel besessen?

Geschehen am 09.04.2009:
> Eine Wahnsinnstat erschüttert die USA: Eine 44-jährige Mutter mit psychischen Problemen hat ihren 20-jährigen Sohn in einen Schießstand gelockt und ihn, während er arglos in einer Kabine Schießübungen machte, von hinten erschossen. Danach richtete sich die Frau selbst. Auf Audio-Bändern hinterließ sie die Botschaft, dass Gott ihr die Tat befohlen habe. Die Überwachungskamera des Schießstandes in Casselberry (US-Bundesstaat Florida) filmte alles mit. Das Video - siehe Screenshot oben - kursiert nun im Internet. [In einem Abschiedsbrief erklärt sie die schreckliche Tat damit, dass sie ihren Sohn in den Himmel und sich selbst in die Hölle schicken musste. [...]
Familienmitglieder haben der Polizei am Montag Audio-Bänder der unter Halluzinationen leidenden Frau übergeben. Darauf entschuldigt sie sich für ihre Tat und sagt, dass Gott es ihr befohlen habe. Gott hätte sie zum „Antichristen“ gemacht. Sie müsse sterben, um ihren Sohn vor Gewalt und ihre Eltern vor der Hölle zu retten. „Du hast eine Waffe, du kannst es tun“ habe Gott ihr gesagt, während sie in der Psychiatrie war. „Ich muss sterben und zur Hölle fahren, damit es tausend Jahre Frieden auf Erden geben kann“, fügt sie noch hinzu. <

Quelle: http://www.krone.at/krone/S28/object_id__140521/hxcms/index.html


Kaum zu glauben, dass jemand in dieser aufgeklärten Zeit noch denkt, im Namen Gottes handeln zu müssen. Kaum zu glauben, dass einen die eigene Psyche so sehr in die Irre führen kann. Dieses Beispiel bietet einmal mehr Stoff für Überlegungen, wie sehr Menschen von etwas/jemandem beeinflusst werden können und wie fatal die Auswirkungen sein können. Der kürzlich gelesene Roman "Simulacra" und außerdem einige Kurzgeschichten Philip K. Dicks scheinen unter diesem Gesichtspunkt gar nicht mehr so fiktiv.
Mehr dazu in den folgenden Posts.

Besessenheit. Eine Definition.

besessen [mhd.],
1.) von etwas, ganz erfüllt, schwärmerisch begeistert.
2.) Bibelsprache: tobsüchtig. [...]
Besessenheit.
1) Wahn- oder Krampfzustände, die man auf den Einfluß böser Geister zurückführte. Die Austreibung solcher Geister (Exorzismus) wurde zu allen Zeiten auch in Primitivreligionen geübt. In der Religionsgeschichte gilt Besessenheit als Überwältigung des Menschen durch eine fremde Macht, die die Verfügung über die eigene Person mehr oder weniger auslöscht.
2) übertragen: leidenschaftliche Hingabe an eine Idee oder Aufgabe.

Quelle: Der neue Brockhaus 1, Brockhaus, Wiesbaden 1973.